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Mehr als jede*r zehnte Deutsche vermutet bei sich einen unbehandelten Hörverlust

Feb 27, 2019

Starnberg, 27. Februar 2019 (ah): 

Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung ist Hörverlust kein ungewöhnliches, sondern ein sehr verbreitetes Phänomen. Die Weltgesundheitsorganisation macht seit Jahren auf die stetig steigende Zahl von Menschen mit Hörverlust aufmerksam: Rund 466 Millionen Menschen sind derzeit betroffen. Nach Schätzungen des Deutschen Schwerhörigenbundes leiden hierzulande rund sechs Millionen an einer mittel- bis hochgradigen Schwerhörigkeit. Weniger als die Hälfte ist mit einer passenden Hörlösung versorgt. Diese Zahlen werden nun von neuen Studienergebnissen gestützt. Der führende Hörimplantat-Hersteller MED-EL hat anlässlich des Welttags des Hörens eine repräsentative Online-Umfrage zur Wahrnehmung von Hörverlust und seinen Auswirkungen unter 12.325 Befragten im Alter von 18-65+ Jahren in 13 Ländern durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse für Deutschland sind im Folgenden zusammengefasst:

Fast jede*r Dritte (32 Prozent) versteht das Gesagte nicht auf Anhieb

In Deutschland wurden im Rahmen der repräsentative Online-Umfrage vom 1.-10. Januar 2020 insgesamt 1.002 Erwachsene (493 Männer, 500 Frauen und neun nonbinären Geschlechtern) aus allen Bundesländern befragt. Durchgeführt wurde die Studie von Atomik Research, einem unabhängigen Marktforschungsinstitut aus Großbritannien und zeigt vor allem eines: Hörverlust stellt auch in Deutschland immer noch ein weitverbreitetes und vielfach unbehandeltes Problem dar. So gaben 48 Prozent an, in ihrem familiären Umfeld oder engeren Freundeskreis, jemanden mit einem vermuteten Hörverlust zu kennen. Besonders alarmierend: Mehr als jede*r zehnte Befragte (14 Prozent) vermutet darüber hinaus bei sich selbst einen Hörverlust. Gleichzeitig haben rund 27 Prozent der Studienteilnehmer ihr Gehör noch nie untersuchen lassen, bei nahezu jedem*r dritten Studienteilnehmer*in (26 Prozent) liegt der letzte Hörtest fünf bis zehn Jahre zurück. Dabei wäre ein solcher dringend ratsam, wie weitere Zahlen der Studie belegen: So bestätigen 32 Prozent, im Alltag ihre*n Gesprächspartner*in regelmäßig zu bitten, das Gesagte zu wiederholen, 23 Prozent stellen das Radio oder den Fernseher regelmäßig lauter und immerhin fast jede*r Fünfte (16 Prozent) wird immer wieder dazu angehalten, die Lautstärke eines Audio-Signals zu drosseln oder selbst leiser zu sprechen. Die Studienergebnisse lassen den Rückschluss zu, dass es vielen Betroffenen schwerfällt, sich einzugestehen, dass ihr Gehör nicht mehr so gut funktioniert. Oft ignorieren sie das Problem oder versuchen es mit verschiedenen Strategien zu kompensieren, anstatt den Arzt aufzusuchen.

Soziale Isolation und Kommunikationsprobleme im Alltag als größte Angst

Auf die Frage, welche Begleiterscheinungen sie bei Hörverlust am meisten befürchten würden, antworteten 21 Prozent der Studienteilnehmer*innen gleichauf mit sozialer Isolation und mit Problemen in der alltäglichen Kommunikation mit ihrer Umwelt. Weitere 18 Prozent fürchteten jeweils um die persönliche Sicherheit und Hürden im Alltag. Ferner genannte Ängste im Zusammenhang mit Hörverlust waren Spott und Ausgrenzung sowie ein negativer Einfluss auf das eigene Arbeitsleben oder die Karrierechancen.

Hör nicht auf!

Die Ergebnisse der MED-EL-Studie machen deutlich: Hörverlust ist ein weitverbreitetes Phänomen bei dem insbesondere in Bezug auf die Behandlungsnotwendigkeit und -möglichkeiten noch viel Aufklärungsbedarf besteht. Und genau darauf macht die Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr am 3. März aufmerksam. 2020 steht der Welttag des Hörens unter dem Motto „Hearing for life: Don’t let hearing loss limit you“[1] – die Aufforderung der WHO, Hörverlust nicht über das eigene Leben bestimmen zu lassen. Denn Betroffene wissen, es geht um weit mehr, als „nur“ darum, gut zu hören. Wer an Hörverlust leidet, kann nur noch eingeschränkt mit seiner Umwelt kommunizieren. Oft ziehen sich die Betroffenen auch in sich selbst zurück und nehmen immer weniger am gesellschaftlichen Leben teil. Nicht selten sind aufgrund von Vereinsamung und Isolation psychische Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen, die weitreichenden Konsequenzen. Darüber hinaus konnten Forscher feststellen, dass Menschen mit Hörverlust im Vergleich zu Menschen mit einem intakten Gehör zu einem erhöhten Sturzrisiko tendieren. Auch sieht die Medizin einen Zusammenhang zwischen einem eingeschränkten Hörvermögen und einer abnehmenden Gedächtnisleistung: Studien zeigen, dass die geistigen Fähigkeiten hörgeschädigter Probanden um bis zu 41% schneller abnehmen als bei Studienteilnehmern ohne ein Hörproblem. Ebenfalls spielt im Straßenverkehr das intakte Hörvermögen eine wichtige Rolle: Denn neben dem Sehen ist das Hören der wichtigste Sinn, um Gefahren im Straßenverkehr rechtzeitig wahrnehmen zu können. Wer nicht oder nicht gut hört, dem fällt es schwer zu beurteilen, aus welcher Richtung andere Verkehrsteilnehmer kommen, die man nicht sieht. So entstehen mitunter gefährliche und gleichzeitig vermeidbare Situationen, die mit einem funktionierenden Gehör deutlich reduziert werden können. Die WHO empfiehlt daher Menschen mit Hörbeeinträchtigung ihren Hörverlust so früh wie möglich ärztlich abklären zu lassen. Denn regelmäßige Hörtests und eine zeitnahe Versorgung mit der passenden Technologie sind essenziell, um die unangenehmen Folgen von Hörverlust zu verhindern oder zu mindern. Für alle Betroffenen gilt daher, je früher der Hörverlust behandelt wird, desto besser. Und: für nahezu jedes Hörproblem gibt es heutzutage eine passende Lösung – auch wenn das klassische Hörgerät nicht mehr hilft.

[1] Informationen unter https://www.who.int/deafness/world-hearing-day/whd-2020/en

Honorarfreie Bilder zum kostenlosen Download finden Sie im Bildarchiv unter: www.comeo.de/med-el

Pressemeldung zum Download

Über HÖRVERLUST

Mehr als 5% der Weltbevölkerung - 466 Millionen Menschen - leben mit einschränkendem Hörverlust (432 Millionen Erwachsene und 34 Millionen Kinder).[i] Etwa ein Drittel aller über 65-Jährigen sind schwerhörig.1 Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt bei Hörverlust verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. Dazu zählen auch Hörimplantate.1  

Über MED-EL

MED-EL Medical Electronics, führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Heute beschäftigt MED-EL weltweit mehr als 2.200 Personen aus ca. 75 Nationen in 30 Niederlassungen. Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Menschen in 124 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL.  Zu den Hörlösungen von MED-EL zählen Cochlea- und Mittelohrimplantat-Systeme, ein System zur Elektrisch Akustischen Stimulation, Hirnstammimplantate sowie implantierbare und operationsfreie Knochenleitungsgeräte. www.medel.com