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20 JAHRE MED-EL HIRNSTAMMIMPLANTAT: FÜR MENSCHEN MIT SELTENER ERKRANKUNG DIE EINZIGE CHANCE, ZU HÖREN
Innsbruck, Österreich, Mai 2023: Rund 20% der Weltbevölkerung hören schlecht. Millionen Menschen können dank verschiedener Lösungen wie Hörgeräten, Knochenleitungssystemen oder Cochlea-Implantaten wieder hören. Für einige wenige von ihnen funktioniert keine dieser Möglichkeiten, weil bei ihnen der Hörnerv aufgrund einer seltenen Erkrankung beschädigt ist.
Neurofibromatose Typ 2 (NF-2) ist eine Erbkrankheit, an der nur 1 von 35.000 – 40.000 Menschen erkrankt. Dabei entsteht ein gutartiger Gehirntumor am Hörnerv, der durch sein Wachstum auch benachbarte Nervenstrukturen im Gehirn zerstört. Bei der Tumorentfernung wird meistens der Hörnerv beschädigt, weshalb auch ein Cochlea-Implantat nicht funktioniert. Es kommt zur völligen Taubheit. Die einzige Chance für Betroffene, wieder zu hören, ist ein Hirnstammimplantat, auch ABI (Auditory Brainstem Implant) genannt.
Es besteht aus einem Implantat mit einer paddelförmigen Elektrode, die am Hirnstamm platziert wird. Ein hinter dem Ohr getragener Audioprozessor nimmt Schallwellen auf, wandelt sie in elektrische Signale um und sendet sie ans Implantat, das die Neuronen im Hirnstamm stimuliert. So können Betroffenen hören.
Obwohl nur wenige Menschen an NF2 erkranken, möchte MED-EL, ein weltweit führender Hersteller von Hörimplantaten, auch sie nicht zurücklassen. In enger Zusammenarbeit mit HNO-Spezialist*innen und Neurochirurg*innen entwickelte MED-EL ein Implantat, das den Hirnstamm elektrisch stimuliert. Vor 20 Jahren wurde das MED-EL ABI für Erwachsene offiziell auf den Markt gebracht. 2017 erhielt es auch die CE-Zulassung für Kinder ab 12 Monaten.
Die Operation direkt am Hirnstamm ist ein äußert komplexer Eingriff, den weltweit nur wenige Chirurg*innen durchführen können. Einer der führenden ABI-Spezialisten ist Prof. Dr. Robert Behr, früherer Leiter der Abteilung für Neurochirurgie an der Universitätsklinik Fulda. Dank seiner Hilfe können hunderte Kinder und junge Erwachsene mit einem ABI hören. „In den Anfangszeiten glaubte man, dass das ABI nur eine ergänzende Unterstützung beim Lippenlesen sein würde. An ein offenes Sprachverständnis oder an freie Kommunikation glaubte man nicht“, erinnert sich Prof. Behr.
Nach 20 Jahren und über 1.000 ABI-Implantationen hat sich diese Einschätzung erfreulicherweise längst als falsch erwiesen. Viele Nutzer*innen kommunizieren ohne Lippenlesen und führen ein unabhängiges Leben in der hörenden Welt.
Larissa aus Deutschland ist eine von ihnen. Die Endzwanzigerin erhielt die Diagnose Neurofibromatose-2 als 16-Jährige. Sie wusste, dass das Hirnstammimplantat ihre einzige Chance war, trotz der Taubheit, die sie nach der Tumorentfernung erwarten würde, zu hören. „Ich lebe mein Leben mit meinen beiden ABIs fast so unabhängig wie vor der Diagnose. Ich kann mich mit Freunden treffen, an Online-Meetings teilnehmen, und sogar Musik klingt wieder schön“, so Larissa.
MED-EL Gründerin und CEO Dr Ingeborg Hochmair erklärt: „Die ABI Technologie sowie die Operationsmethoden haben sich in den vergangenen 20 Jahren ständig weiterentwickelt, so dass unsere NutzerInnen damit immer besser hören. MED-EL hat es sich zum Ziel gesetzt, Hörverlust als Barriere für Kommunikation zu überwinden. Unser Hirnstammimplantat ist ein wesentlicher Schritt in diese Richtung.“
Die Forschung auf dem Gebiet der Hirnstammimplantation geht intensiv weiter. Andere Indikationen neben NF-2, die ebenfalls einen fehlenden oder beschädigten Hörnerv zur Folge haben oder bei denen ein Cochlea-Implantat nicht eingesetzt werden kann, stehen dabei im Fokus. So möchte MED-EL noch mehr Menschen mit Hörverlust infolge seltener Erkrankungen helfen, das Leben mit Hilfe eines ABIs wieder zu hören.
Über MED-EL
MED-EL Medical Electronics, führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Heute beschäftigt MED-EL weltweit mehr als 2.500 Personen aus rund 80 Nationen in 30 Niederlassungen.
Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Menschen in 140 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL. Zu den Hörlösungen von MED-EL zählen Cochlea- und Mittelohrimplantat-Systeme, ein System zur Elektrisch Akustischen Stimulation, Hirnstammimplantate sowie implantierbare und operationsfreie Knochenleitungsgeräte.
MED-EL | Cochlea-Implantate bei Hörverlust (medel.com)
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