10 Jahre Warten: Warum Hörverlust so lange ignoriert wird
24. März 2025 – Innsbruck, Österreich: Hörverlust bleibt global eines der häufigsten Gesundheitsprobleme: Etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung ist betroffen. Dennoch warten viele Menschen bis zu zehn Jahre, bevor sie ihr Gehör testen lassen. MED-EL, ein weltweit führender Anbieter von Hörlösungen, hat die Gründe dafür in einer Umfrage genauer untersucht, um die Missverständnisse und Hürden, die ein rechtzeitiges Handeln verhindern, besser zu verstehen. Das Unternehmen ermutigt Menschen, ihr Gehör nicht zu vernachlässigen und fordert weltweit einen verbesserten Zugang zu Hörgesundheit.
- Die drei größten Hürden: Mangelndes Bewusstsein, langsam fortschreitender Hörverlust und finanzielle Gründe sind die Hauptgründe, warum Menschen eine Hörversorgung hinauszögern.
- Regionale Unterschiede: In Brasilien und Rumänien sind die größten Hürden das fehlende Bewusstsein und die Kosten. Österreich sticht durch den besseren Zugang zu Spezialist*innen hervor.
- Handlungsappell: MED-EL macht sich für eine weltweite Sensibilisierung zur Versorgung von unbehandeltem Hörverlust stark.
Die Umfrage*, an der mehr als 10.000 Personen aus zehn Ländern teilnahmen, brachte aufschlussreiche Erkenntnisse, warum Hörverlust oft so lange unbehandelt bleibt. Die wichtigsten Gründe:
- Fehlendes Bewusstsein: Mehr als die Hälfte der Befragten (52%) sind sich der Bedeutung regelmäßiger Hörprüfungen nicht bewusst. Das ist der Hauptgrund für eine zu späte Behandlung und Versorgung. Dies untermauert auch die erheblichen Wissenslücken über Hörverlust und Hörlösungen.
- Schleichend und unbemerkt: 43% der Befragten geben an, einen schleichend fortschreitenden Hörverlust samt seiner Auswirkungen schwer zu erkennen.
- Finanzielle Hürden: 42% der Befragten nennen hohe Kosten für Hörlösungen als Hindernis für rechtzeitige Maßnahmen.
- Gesellschaft und Alter: 37% betrachten Hörverlust als einen normalen Teil des Alterns, und 33% sind überhaupt der Meinung, dass er ohne professionelle Hilfe zu bewältigen ist.
- Zugang und Verfügbarkeit von Leistungen: 31% geben an, dass das Fehlen regelmäßiger Hörtests zu Verzögerungen bei der Behandlung von Hörverlust beiträgt, während 27% den begrenzten Zugang zu spezialisierten Hörfachleuten hervorheben.
- Soziales Stigma: Rund jede*r Vierte (26%) erklärt, dass die Stigmatisierung rund um Hörverlust und Hörgeräte sie davon abhält, das Problem aktiv anzugehen.
Mit dem Alter verändert sich die Wahrnehmung
Die Umfrage zeigt deutlich, wie sich die Einstellung zu Schwerhörigkeit mit dem Alter verändert. Ältere Menschen nehmen eine Verschlechterung ihres Gehörs oft weniger wahr (48% der über 55-Jährigen im Vergleich zu 36% der 18- bis 24-Jährigen). Auch die Bedenken bezüglich hoher Kosten nehmen im Alter zu (47% der über 55-Jährigen gegenüber 39% der jüngeren Befragten). Interessanterweise erwähnen jüngere Erwachsene häufiger Schwierigkeiten beim Zugang zu Spezialist*innen: 32% der 25-34-Jährigen und 30% der 18-24-Jährigen sehen dies als Problem, dafür nur 25% der älteren Menschen.
Unterschiedliche Auffassungen der Geschlechter
Beide Geschlechter nennen im Großen und Ganzen die gleichen Hürden, doch Frauen sorgen sich häufiger um die Behandlungskosten (46% vs. 39% bei Männern) und sehen Hörverlust stärker als unvermeidbaren Teil des Alterns an (39% vs. 36%).
Regionale Erkenntnisse
Regionale Unterschiede verdeutlichen, wo der Handlungsbedarf am größten ist. In Rumänien (66%) und Brasilien (77%) ist das Bewusstsein für Hörgesundheit am geringsten, was die Notwendigkeit von Aufklärungskampagnen unterstreicht. Finanzielle Bedenken sind in Brasilien, Frankreich und Italien (je 47%) am stärksten ausgeprägt. In Ländern wie der Slowakei und Ungarn stehen Kosten (37%) weniger im Fokus. Der Zugang zu Spezialist*innen wird vor allem in Brasilien (44%) und der Slowakei (35%) als Herausforderung gesehen, während Österreich mit nur 18% Zugangssorgen positiv auffällt – dank eines stabilen Gesundheitssystems ist der Zugang zu Hörgesundheit dort einfacher.
Warten hat seinen Preis
Wenn Menschen bis zu zehn Jahre warten, bevor sie Hörverlust angehen, bezahlen sie dies mit einem hohen Preis: Viele Bereiche des Lebens sind davon betroffen, von angespannten Beziehungen, schlechteren Berufsaussichten bis hin zu gesellschaftlichem Rückzug und gesundheitlichen Problemen wie einem erhöhten Risiko für Depressionen und kognitivem Abbau. MED-ELs globale Umfrage zeigt die wichtigsten Hürden auf dem Weg zu einer frühen Versorgung auf, besonders das fehlende Bewusstsein, die Kostenfrage, den begrenzten Zugang zu Hörgesundheit und das Stigma von Schwerhörigkeit und Hörgeräten. „Diese Hürden sind zwar da, aber sie sind zu bewältigen“, erklärt Patrick D’Haese, Corporate Director of Awareness und Public Affairs bei MED-EL. „Viele Menschen verfallen dem Irrglauben, dass Hörverlust zum Älterwerden dazugehört, oder sind der Meinung, dass sie das Problem selbst in den Griff bekommen. Andere realisieren nicht, wie stark unbehandelter Hörverlust ihre zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflusst, ihre berufliche Laufbahn und ihre Lebensqualität. Abwarten verschlechtert nicht nur das Gehör, sondern sämtliche Lebensumstände. Dabei könnte eine Hörversorgung Abhilfe schaffen und die Situation deutlich verbessern.“
Dr. D‘Haese betont ebenfalls, wie wichtig schnelles Handeln ist. Regelmäßige Hörtests, ein besserer Zugang zu Hörspezialist*innen, Abbau des Stigmas von Schwerhörigkeit und mehr Aufklärung und Sensibilisierung über vorhandene Leistungen für die Hörgesundheit sind wesentliche Punkte, um diese Hürden zu überwinden. „In vielen Ländern werden Hörtechnologien wie Hörgeräte und Hörimplantate entweder zur Gänze oder zum Teil vom Gesundheitssystem finanziert. Leider wissen viele Betroffene zu wenig über die vorhandenen Hörlösungen Bescheid. Frühversorgung bedeutet nicht nur Prävention – sie kann Leben verändern, weil sie Menschen ihre Kommunikationsfähigkeit und damit die Verbindung zu den Mitmenschen erhält , ihr psychisches Wohlbefinden stärkt und die Lebensqualität deutlich verbessert.“
Weitere Informationen rund um das Thema Hören finden Sie auf der MED-EL Website. MED-EL bietet kostenlose Online-Hörtests an, um einen eventuellen Hörverlust zu entdecken. Dieser schnelle und einfache Test gibt einen groben Einblick in die eigenen Hör- und Kommunikationsfähigkeiten im Alltag.
*Die Online-Umfrage wurde im Jänner 2025 von Research Without Barriers in zehn Ländern durchgeführt: Österreich, Brasilien, Belgien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Rumänien, Spanien und der Slowakei.
Über MED-EL
MED-EL Medical Electronics, ein führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Mittlerweile beschäftigt MED-EL mehr als 2.900 Personen aus 90 Nationen an 30 Standorten weltweit.
Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Menschen in 137 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL. Zu den Hörlösungen von MED-EL zählen Cochlea- und Mittelohrimplantat-Systeme, ein System zur Elektrisch Akustischen Stimulation, Hirnstammimplantate sowie implantierbare und operationsfreie Knochenleitungsgeräte.www.medel.com
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