Hörversorgung: Alles in Ordnung in Österreich?

Mär 2, 2023

Wien, 2. März 2023 – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt den diesjährigen Welttag des Hörens am 3. März unter das Motto „Ohr- und Hörgesundheit für alle!“ und meint damit das Stärken der Betreuung durch niedergelassene HNO-Fachärzte und Allgemeinmediziner. Österreich steht im Vergleich zu Ländern aus Osteuropa zwar recht gut da, wenn es um die Versorgung von Menschen mit Hörverlust geht – dennoch gibt es große Lücken: Schon jetzt sind 220.000 Menschen über 65 unterversorgt. Niedergelassene HNO-Fachärzte und Allgemeinmediziner sind aufgefordert, ihre Patienten über die Gefahren von Schwerhörigkeit aufzuklären.

Hörverlust ist etwas, das die Menschheit künftig in steigendem Maße beschäftigen wird: Allein in Europa werden laut WHO bis 2050 knapp 20 Prozent mehr Menschen an einer Form von Hörverlust leiden als heute (197 Mio. im Jahr 2019 versus 236 Mio. 2050).[1] Als einer der Gründe gilt die demographische Entwicklung.


Österreich: 220.000 Menschen über 65 sind unterversorgt

In Österreich sind 1,1 der insgesamt 1,8 Millionen Menschen ab 65 Jahren von Schwerhörigkeit betroffen. Davon leiden rund 220.000 unter einem höhergradigen Hörverlust ab 65 Dezibel, der mit Hörgerät allein nicht mehr ausgeglichen werden kann. Sehr viele Menschen nehmen keine Hilfe in Anspruch; unter anderem, weil sie über die Möglichkeiten nicht informiert sind oder ihr Zustand sie beschämt. Dies hat weitreichende Folgen, angefangen bei sozialer Isolation, Einsamkeit und Depressionen, bis hin zu Demenz, erhöhtem Sturzrisiko und Arbeitslosigkeit.

 

Niedergelassene HNO-Fachärzte und Allgemeinmediziner müssen handeln

„Gemäß dem Motto des diesjährigen Welttags des Hörens, ‚Ohr- und Hörgesundheit für alle!‘, rufe ich daher die niedergelassenen HNO-Fachärzte und Allgemeinmediziner dringend auf, ihre Patientinnen und Patienten über die hohen Risiken von Hörverlust aufzuklären und regelmäßige Hörtests durchzuführen“, sagt Univ. Prof. Dr. Wolfgang Gstöttner, Leiter der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten am AKH Wien. „Es gibt mittlerweile für jede Form des Hörverlusts gute Versorgungsmöglichkeiten, seien es Hörgeräte oder Hörimplantate.“

 

MED-EL Wien als Ankerpunkt für Zentral- und Osteuropa

Schon ab einem Hörverlust von 30 bis 40 Dezibel besteht die Indikation für ein Hörimplantat. Ein führender Hersteller ist das österreichische Unternehmen MED-EL. „Die Gründer, Ingeborg und Erwin Hochmair, haben bereits in den 1970er Jahren in Wien mit der Entwicklung von Cochlea-Implantaten (CI) begonnen“, sagt DI Ewald Thurner, Area Manager bei MED-EL. Der Firmensitz des Unternehmens, das sich in privatem Familienbesitz befindet und in 137 Ländern weltweit erfolgreich tätig ist, liegt heute in Innsbruck. MED-EL Wien ist als Area für 20 Länder in Zentral- und Osteuropa (CEE) zuständig.

Von hier aus geschieht Know-how-Transfer in sämtliche betreute Länder; zum Beispiel nach Bosnien und Herzegowina. „Österreich spielt seit rund zwanzig Jahren eine sehr bemerkenswerte Rolle in CEE, da es die Ausbildung junger HNO-Chirurgen, Audiologen sowie Sprach- und Hörrehabilitatoren aus Bosnien und Herzegowina unterstützt“, sagt Prof. Dr. Fuad Brkic, Leiter der Audiologie, HNO Universitätsklinik Tuzla, Bosnien und Herzegowina.

 

30 Jahre MED-EL Wien - 300 Jahre Sammlung Belvedere

Um die Wichtigkeit des Hörens hier und anderswo zu unterstreichen, unterstützt MED-EL die Restauration des Belvedere-Gemäldes „Das Gehör“ von Hans Makart; auch als Teil der Feierlichkeiten zum 300-jährigen Jubiläum des Hauses. „Wer sich schon einmal mit der Cochlea (Hörschnecke) auseinandergesetzt hat, wird erkennen, welch geniales Kunstwerk sie ist“, sagt Thurner. „Gutes Hören ist eben auch Kunst.“

 

Meine Implantate machen mein Leben bunter“

Von dieser Kunst profitiert hat die 18-jährige Sophie Adzic, die gehörlos geboren und mit 14 Monaten auf dem linken, mit zwei Jahren auf dem rechten Ohr implantiert wurde. Bis sie im Herbst 2023 ihr Psychologie-Studium beginnt, kellnert sie. Mit der lauten Umgebung kommt sie gut zurecht. Was die begeisterte Tänzerin nicht mehr missen möchte, ist Musik – aber nicht nur das: „Meine Implantate machen mein Leben bunter. Es gibt so viele Möglichkeiten, die sich mir durch sie eröffnen. Ich stehe voll hinter meinen Cochlea-Implantaten und würde die Implantation jedem empfehlen, der vor dieser Entscheidung steht.“

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Über MED-EL

MED-EL Medical Electronics, führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Heute beschäftigt MED-EL weltweit mehr als 2500 Personen aus rund 80 Nationen in 30 Niederlassungen.

Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Menschen in 137 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL.  Zu den Hörlösungen von MED-EL zählen Cochlea- und Mittelohrimplantat-Systeme, ein System zur Elektrisch Akustischen Stimulation, Hirnstammimplantate sowie implantierbare und operationsfreie Knochenleitungsgeräte. www.medel.com

 

MED-EL Pressekontakt

MED-EL Niederlassung Wien
Tel.: +43 1 3172400 2202
E-Mail: [email protected]
www.medel.com



[1] World report on hearing. Geneva: World Health Organization; 2021. S. 142/143.


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