Hören ohne Ohr: MED-EL erinnert an die Bedeutung einer frühen Hörversorgung für Kinder mit Mikrotie

Nov 9, 2024

9. November 2024 – (Innsbruck, Österreich): Mikrotie ist eine Fehlbildung der Ohrmuschel, die üblicherweise angeboren ist. Je nach Ausprägung ist sie allerdings viel mehr als nur ein kosmetisches Problem. Am Welttag der Mikrotie am 9. November erinnert MED-EL daran, dass die häufig damit einhergehende Schwerhörigkeit früh behandelt werden sollte, damit Kinder altersgerecht sprechen lernen können.

 

  • Ca. 1 von 10.000 Kindern in Deutschland und Österreich wird mit Mikrotie geboren
  • Mikrotie tritt oft mit Atresie auf, einer Fehlbildung des Gehörgangs und des Mittelohrs
  • Schallleitungsschwerhörigkeit ist eine häufige Begleiterscheinung von Mikrotie-Atresie
  • Gutes Hören gilt als Grundvoraussetzung für altersgerechte Sprachentwicklung
  • Operationsfreie Knochenleitungs-Hörsysteme werden für die Kleinsten als erster Behandlungsschritt eingesetzt
  • Ab 5 Jahren sind MED-EL Knochenleitungsimplantate für Mikrotie-Patient*innen zugelassen

 

Mikrotie (griechisch für „kleines Ohr“), eine Fehlbildung der Ohrmuschel, wird in vier Grade eingeteilt.

  • Bei Grad 1 ist die Ohrmuschel komplett vorhanden, allerdings fehlerhaft geformt,
  • Bei Grad 2 fehlen Teile der Ohrmuschel bzw. ist sie deutlich kleiner.
  • Beim am häufigsten vorkommenden Grad 3 ist die Ohrmuschel nur mehr rudimentär vorhanden,
  • Bei Grad 4 gibt es kein Außenohr mehr.

 

Mikrotie ist allerdings kein isoliertes kosmetisches Problem, sondern geht häufig mit einer Atresie (Verschluss) des Gehörgangs und Mittelohrs einher, die einen mittleren bis schweren Hörverlust verursacht. Bei etwa 60% der Fälle tritt Mikrotie-Atresie nicht isoliert, sondern als Teil des Goldenhar-Syndroms oder des Treacher-Colins-Syndroms auf.

 

Kosmetik und Hören

Kinder mit angeborener Mikrotie-Atresie sollten frühzeitig behandelt werden, da eine damit einhergehende Schwerhörigkeit die altersadäquate Sprachentwicklung verzögern kann. Die kosmetische Komponente der Mikrotie, die sichtbare Ohrverformung, kann psychosoziale Folgen nach sich ziehen, von mangelndem Selbstbewusstsein über Verhaltensauffälligkeiten bis zu depressiven Verstimmungen. Mit einer plastisch-chirurgischen Ohrmuschelrekonstruktion, meist mit körpereigenem Gewebe, kann das kosmetische Problem behoben werden.

 

Patentrezept bei Mikrotie: Hören über Knochenleitung

Bei Mikrotie-Atresie, die sowohl beidseitig als auch einseitig auftreten kann, funktioniert ein konventionelles Hörgerät nicht. Es kann weder am deformierten Ohr befestigt werden, noch kann der Schall durch den Gehörgang weitergeleitet werden. Das Patentrezept zum Hören heißt bei Mikrotie-Atresie Knochenleitung. Hörsysteme, die auf diesem Prinzip basieren, leiten den Schall vom Schädelknochen direkt an das Innenohr weiter.

Als Pionier für innovative Forschung entwickelt MED-EL moderne Knochenleitungssysteme, die vom Baby- bis ins Erwachsenenalter genützt werden können. Für die Kleinsten, deren Schädelknochen noch dünn ist, wird eine operationsfreie Hörlösung, das ADHEAR System angewendet. Ganz einfach seitlich am Kopf angeklebt, ermöglicht es gutes Hören trotz Ohrdeformation und Hörverlust.

Für Mikrotie-Patient*innen ab 5 Jahren bietet MED-EL aktive Knochenleitungsimplantate. Schallsignale werden damit durch die Intakte Haut direkt ans Innenohr gesendet. Beim BONEBRIDGE Knochenleitungs-Implantatsystem hält der Außenteil seitlich am Kopf durch einen Magneten, sodass die Deformation keine funktionseinschränkende Rolle spielt und der Schall den natürlichen Weg zum Innenohr nimmt. Der Übergang von einem operationsfreien System zum Implantat ermöglicht Kindern beim Heranwachsen, durchgängig zuverlässig zu hören.

 

Elternbericht und Expertenmeinung

Die Tochter von Michael S. kam mit einer beidseitigen Ohrmuschelfehlbildung zur Welt. Er erinnert sich an die Hilflosigkeit, die die Eltern nach der Diagnose fühlten. Intensive Beratungen mit Ärzten, der Austausch mit anderen Betroffenen und eigene Recherchen brachten die Entscheidung. „Wir ließen unsere Tochter mit einem BONEBRIDGE Knochenleitungsimplantat versorgen. Sie zeigte sehr schnell große Fortschritte in ihrer Sprachentwicklung, die auch unser Familien- und Freundeskreis bemerkten. Heute ist sie ein fröhliches, aufgewecktes Schulkind, das gern zu ihrer Lieblingsmusik tanzt und die Welt mit ihren Zauberohren genießt,“ erzählt der Niederösterreicher.

„Wichtig ist, dass Eltern ihr schwerhöriges Kind mit Mikrotie-Atresie rechtzeitig behandeln lassen und ihm dadurch die Chance auf eine normale Sprachentwicklung geben“, erklärt Kevin Vukovich, Senior Product Manager für die BONEBRIDGE bei MED-EL. „Bei MED-EL bieten wir moderne Hörlösungen, die mit den Kindern mitwachsen. Die Kleinsten können unser operationsfreies ADHEAR Knochenleitungs-Hörsystem verwenden, das ihnen schon früh einen Zugang zum Hören und Spracherwerb eröffnet. Kinder ab dem Vorschulalter bis ins Erwachsenenalter können auf das transkutane BONEBRIDGE Knochenleitungsimplantat umsteigen, das aufgrund seines Funktionsprinzips noch bessere audiologische Ergebnisse liefert.“

Eine frühe Diagnose und Hörversorgung ist für Kinder mit Mikrotie und daraus resultierendem Hörverlust enorm wichtig. Eltern suchen am besten Pädaudiolog*innen oder HNO-Ärzt*innen auf, die den weiteren Behandlungsweg mit ihnen festlegen.

Mehr Informationen über Mikrotie-Atresie und entsprechende Hörlösungen für jedes Alter finden Sie auf der MED-EL Website.

 

Bildtext:

Für Kinder mit Mikrotie-Atresie bietet MED-EL moderne Hörlösungen, die mitwachsen.

 

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Über MED-EL

MED-EL Medical Electronics, führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Mittlerweile beschäftigt MED-EL mehr als 2.800 Personen aus 80 Nationen an 30 Standorten weltweit.


Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Menschen in 137 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL. Zu den Hörlösungen von MED-EL zählen Cochlea- und Mittelohrimplantat-Systeme, ein System zur Elektrisch Akustischen Stimulation, Hirnstammimplantate sowie implantierbare und operationsfreie Knochenleitungsgeräte. 
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